Gemeinsam im Freibad. Für uns normal, aber für die Nicas etwas ganz besonderes. Das Kernteam war heute wieder allein unterwegs.
Glocken und Gesänge weckten uns wie immer. Schon um 7:30 Uhr standen die Nicas an der Tür und wir fuhren mit Erwin im Bus nach Chinandega in eine private Badeanstalt (mit angeschlossenem Hotel). Katharina, die Frau von Leonardo, hat gleich den Einlass organisiert. In einer langen fila (Reihe) standen wir an der Wand, damit sie genau abzählen konnte, wie viele Personen wir genau waren. Nachdem wir uns unter einem schattigen Baum eingerichtet hatten, wagten Kalle und ich die erste Fahrt von der schnellsten und höchsten Rutsche. Unter allgemeinem „Gejohle“ sprang Kalle in die steil abfallende Bahn hinein und krachte mit voller Wucht ins Wasser. Seine Fußsohlen sagten ihm am Abend immer noch: „Das war die falsche Taktik“. Bei mir sah der Einstieg wohl ähnlich aus, allerdings mit besserem Ausgang. Das Wasser hatte nicht die Qualität der Deutschen Schule, so dass unsere Vorzeigeschwimmer, Arne und Bruno, trocken blieben. Für unsere Nica-Familien war es ein großer Spaß, den sie sich sonst nicht leisten können, bei 50 Cordoba Eintritt. Hier wird schon mal das leergetrunkene Cola-Glas im Wasser gereinigt oder direkt am Beckenrand sitzend gegessen. Pferde, Hühner und sogar ein Hirsch liefen munter umher. Ein kleines Karussell, eine Liveband, viel Action und Getümmel. Mit Hilda und Katharina, die ich nur „Katrinschen“ nenne haben wir die weitere Vorgehensweise besprochen und kommen zu dem Schluss, gegen 12 Uhr gemeinsam zu einem Restaurant zu fahren um dort zu essen. Die Preise im Schwimmbad waren etwas zu hoch. 200 Cordoba für ein Essen passten nicht so richtig in das Budget. Mit Erwin ging es dann zum Tip Top, einer Schnellrestaurantkette. Auch hier erwiesen sich Hilda und Katrinschen als Organisationstalente. Ein Menü für alle (Hähnchen + Pommes und Krautsalat + Getränk) wird ausgewählt und glückliche Mienen erhellten 20 Minuten später den Raum. Den Krautsalat musste Elmar fast allein essen.
Wieder zu Hause fielen einige völlig gestresst ins Bett. Chillen war angesagt. Vanessa, die aus Gesundheitsgründen im Bett geblieben war, schien wieder gesund zu sein. Arne und ich schauten noch einmal kurz beim CCCM vorbei und stellten fest, alles scheint im Zeitplan zu liegen. Die Sonne steht um 15:45 Uhr günstig für die Vorstellung am kommenden Sonntag.
Nach dem Abendessen besuchten Christiane, Arne und ich noch Jarid, Katrinschen und Leonardo zu Hause. Bei 70 $ Verdienst von Leonardo, fallen 60 $ für die Miete an (ohne Nebenkosten) entsprechend spartanisch sieht das kleine Haus aus. Sehr einfache Küche, im nächsten Raum zwei Doppelbetten und ein kleiner Innenhof. Vorne direkt ein „Wohnzimmer“ mit Fernseher und 5 Stühlen. Die Unterstützung durch die Familie ist normal. Klar wird auch, warum fast alle jungen Menschen noch „zu Hause“ wohnen. Leonardo zog begeistert das alte Fotoalbum von seiner Reise nach Köln 2006 aus dem Schrank, leicht vergilbt, aber sein Strahlen auf den Fotos ist noch immer frisch. Wir sprachen über die Situation bei den Colorintos und es wurde deutlich, es gibt Defizite, die dringend angepackt werden müssen. Respektlosigkeit, Unpünktlichkeit, Chaos beim Training, wenig neue Ideen, mangelnde Mitarbeit der Eltern, lauteten einige der Schlagworte in der Diskussion. Was die Colorintos dringend brauchen – insbesondere, wenn das CCCM mit der Arbeit beginnt – ist eine Führungsperson, die leitet, entscheidet, schlichtet und in der Lage ist, das etwas chaotische Verhalten zu verbessern. Adjani und Luis sind, bei all ihren Vorzügen, mit einer solchen Aufgabe überfordert. Wir werden eine entsprechende Stellenausschreibung verfassen um diese Position zu besetzen.
Auch morgen versuchen wir an diesem Thema zu arbeiten.
Hasta mañana.
Saludos de
Don Jorgito
(Georg)
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Kalle auf heißen Sohlen ? Dann tragt ihn auf Händen, hat er verdient. Hoffe, euch geht es allen gut und ihr schafft es, Lagerkoller u.ä. draußen zu halten. Wir freuen uns tierisch auf jeden neuen Beitrag im Blog, und drücken euch die Daumen so was von feste, dass all das, was ihr noch in der letzten Wochen einstielen wollt gelingt. Ganz liebe Grüße an alle, vor allem auch an Deglis.
Rob